Die Sage um die Burgen der Feindlichen Brüder im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal bei Kamp-Bornhofen entstand im späten 16. Jahrhundert.
Aufgrund der großen Bekanntheit der Sage und der einmaligen Lage der Burgen, die durch zwei Schildmauern voneinander getrennt sind, werden die beiden Burgen selbst als die „Feindlichen Brüder“ bezeichnet und sind landläufig eher als solche, denn unter ihren richtigen Namen bekannt.
Die Brüder Heinrich und Konrad wuchsen mit ihrer Stiefschwester, dem Waisenkind Hildegard Brömser auf. Als die Kindheitsjahre vergangen waren verliebten sich beide Brüder in Hildegard. Da diese jedoch Konrad zu lieben schien, ließ Heinrich seinem Bruder den Vortritt und die beiden heirateten.
Für das neue Paar und Heinrich ließ der Vater auf zwei nah beieinander liegenden Hügeln zwei Burgen bauen, die heute als Sterrenberg und Liebenstein bekannt sind. Aus Liebeskummer entschloss sich Heinrich den Kreuzzügen anzuschließen und ins Heilige Land zu ziehen. Nachdem die Kunde von Heinrichs Heldentaten im Morgenland bei Konrad eintrafen, entschloss sich dieser ebenfalls den Kreuzzügen anzuschließen.
Als Heinrich zurück kehrte berichtete er, dass Konrad nur kurz im Heiligen Land gewesen und dann nach Athen gereist sei. Um nicht alleine zu wohnen zogen Hildegard und Heinrich zusammen in der Burg Liebenstein ein, bis Konrad zurückkehren sollte. Während dieser Zeit respektierte Heinrich das heilige Band der Ehe.
Endlich kehrte auch Konrad zurück, jedoch mit einer schönen griechischen Frau, was Hildegard tief kränkte. Heinrich konnte diese Kränkung durch seinen Bruder nicht ertragen, ließ eine Mauer zwischen den Burgen erbauen und forderte Konrad zu einem Duell heraus.
Doch kurz vor dem Duell trat Hildegard zwischen die Brüder und bat sie, nicht miteinander zu kämpfen. Sie würde ins Kloster eintreten und somit nicht weiter zwischen den Brüdern stehen. Heinrich und Konrad legten daraufhin ihren Streit bei, Hildegard ging ins Kloster und Heinrich zog sich auf Liebenstein zurück. Auf Burg Sterrenberg wurden wilde Feste gefeiert, doch Konrad fehlte bald der Kontakt zu seinem Bruder. Danach kam Konrad zu Heinrich und erzählte ihm, dass die Griechin ihn wegen eines anderen Ritters verlassen hatte. Heinrich machte Konrad keinerlei Vorwürfe, und sie schlossen wieder Freundschaft.
Nach wenigen Jahren starb Konrad, und Heinrich trat ebenfalls in ein Kloster ein. Heinrich und Hildegard starben am gleichen Tag und der Sage zu folgen läuteten die Glocken der beiden Klöster zur gleichen Zeit.