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Wahrschauen bedeutet in der See- und Binnenschifffahrt, dass „Achtung“ oder „Vorsicht“ geboten ist.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Kapitäne der Rheinschiffe von speziellen Wahrschaustationen vor Gefahren gewarnt. Zunächst wurden die Schiffer mittels Flaggensignale „gewahrschaut“.

1972 wurde auf Lichtsignalanlagen umgerüstet, welche zunächst von drei Signalstellen aus gehandhabt wurden. 1997 wurde die Radarüberwachung in Betrieb genommen. Die gesamte Überwachung wurde ab diesem Zeitpunkt von der Revierzentrale Oberwesel, welche dem Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen unterliegt, übernommen. 

Für die Regelung der Talfahrt sind die Signalstellen „Am Ochsenturm“ bei Oberwesel und „Am Kammereck“ zuständig. „An der Bank“ bei St. Goar, „Gegenüber der Loreley“ und „Am Betteck“ sind zuständig für die Bergfahrt. Die Signalstellen befinden sich somit alle am westlichen linken Flussufer des Rheins. Radarstationen befinden sich in Oberwesel, gegenüber dem Kammereck, gegenüber der Loreley und an der Signalstation „An der Bank“.

Der knapp 7 km lange Abschnitt des Rheins ist sehr schmal, weist starke Strömungen und einige Untiefen auf.

Durch die engen Kurven ist der Sichtkontakt der Schiffe untereinander erheblich beeinträchtigt und es gibt keine direkte Sprechfunkverbindung von Schiff zu Schiff. Je nach Größe der Schiffe muss eine Begegnung in den Kurven vermieden werden.

Aufgrund der Strömung hat jedoch nur das Schiff, das stromaufwärts fährt, die Möglichkeit zu warten.

Hier kommen die Lichtsignale ins Spiel.

Schiffe, die in die Wahrschaustrecke einfahren, müssen sich über Funk bei der Revierzentrale in Oberwesel melden.

Diese stellt dann entsprechend der Schiffsgröße die Signale für die Bereiche, die die Schiffe durchfahren.

Signalfelder

Zunächst war eine fünf Kilometer lange Flussstrecke zwischen Oberwesel und Sankt Goar in vier Wahrschauabschnitte unterteilt. Seit 2013 wurde die Strecke auf sieben Kilometer erweitert und in sieben neue Abschnitte gegliedert.

Die Signalfelder zeigen mit ein bis drei leuchtenden Balken den entgegenkommenden Verkehr in den jeweiligen Abschnitten an. Dabei ist das unterste Signalfeld dem nächstliegenden Abschnitt zugeordnet; die darüber liegenden jeweils den weiter entfernt liegenden.